126. Deutscher Ärztetag: Für die elektronische Patientenakte will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das Opt-Out-Verfahren anwenden.
Nur wer per Opt-out widerspricht, bekommt sie nicht: So möchte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die elektronische Patientenakte regeln. Somit wird für jeden gesetzlich versicherten Bürger automatisch eine eigene, elektronische Patientenakte (ePA) angelegt – wer das nicht möchte, kann widersprechen.
Damit bestärkt er die im Koalitionsvertrag aufgeführten Pläne der Ampelkoalition. In der ePA sollen beispielsweise Krankenhausdaten bereitgestellt werden, aber auch Notfalldaten, die der Arzt in der Praxis abrufen kann. Ärzte können damit auch Zugang zu Labordaten und Befunden erhalten. Sobald das System reibungslos funktioniere, würde es einen "spürbaren Nutzen der ePA" geben. Das sagte Lauterbach auf dem 126. Ärztetag in Bremen.
Dass die ePA – gesetzlich eingeführt zum 01.01.2021 – bislang kein „Renner“ ist, machen Meldungen von Krankenkassen und Medien deutlich. In einem Beitrag des ARD-Magazins plusminus vom 18.08.2021 wird informiert: „In Deutschland haben sich bisher erst 260.000 Versicherte für die neue Patientenakte angemeldet“. Im Jahr 2020 waren in der Bundesrepublik rund 73,36 Millionen Menschen in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Das bedeutet, dass bislang deutlich weniger als 1 % aller gesetzlich Krankenversicherten eine ePA für sich beantragt haben.