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- Kategorie: elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Bisher sind Sie gewohnt 3 Durchschläge von der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) erhalten bei einer Krankschreibung. 1 Exemplar für Sie, eins für die Krankenkasse und eins für den Arbeitgeber. Bei diesem Verfahren sind sie verantwortlich dafür, das die Bescheinigungen bei Ihrer Krankenkasse und bei Ihrem Arbeitgeber ankommt.
Bei der eAU erhalten Sie nur noch einen Ausdruck und die Krankenkasse erhält diese elektronisch über den KIM-Dienst. Die Krankenkasse stellt dann Ihren Arbeitgeber die eAU zum Download zur Verfügung.
Bei diesem Verfahren kann der Patient nicht mehr sehen, was tatsächlich bei seinem Arbeitgeber ankommt!
Ablauf ab 1. Januar 2023
1a Versicherter geht zum Arzt/Zahnarzt und Arzt/Zahnarzt stellt Arbeitsunfähigkeit fest oder
1b Versicherter wird stationär im Krankenhaus aufgenommen
2 Arzt/Zahnarzt stellt Ausdruck der eAU-Daten für Versicherten bereit
3 Versicherter meldet sich unverzüglich beim Arbeitgeber arbeitsunfähig
4a Arzt/Zahnarzt übermittelt eAU spätestens am Ende des Tages an die Krankenkasse oder
4b Krankenhaus übermittelt Zeit des stationären Aufenthalts an die Krankenkasse
5 Arbeitgeber/Steuerberater fragt eAU über GKV Kommunikationsserver bei Krankenkasse an
6 Krankenkasse stellt eAU auf GKV-Kommunikationsserver zur Abholung bereit und Arbeitgeber/Steuerberater holt diese ab
Kann ein Patient die Ausstellung einer eAU verbieten und im Gegenzug die alte papiergebundene Form fordern?
Ein Patient kann die Ausstellung einer elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) nicht einfach verbieten und stattdessen die Ausstellung einer papiergebundenen AU verlangen. Gemäß § 5 Abs. 1a der Verordnung zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU-VO) haben Ärzte seit dem 1. Januar 2021 die Pflicht, die AU elektronisch an die Krankenkasse des Patienten zu übermitteln.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass der Patient die eAU verweigert, indem er die Datenfreigabe für den elektronischen Versand an die Krankenkasse nicht erteilt. In diesem Fall muss der Arzt eine papiergebundene AU ausstellen und dem Patienten aushändigen.
Allerdings sollte beachtet werden, dass die elektronische Übermittlung der AU in der Regel schneller und effizienter ist als die papiergebundene Variante. Die eAU kann direkt an die Krankenkasse übermittelt werden, was zu einer schnelleren Bearbeitung und Auszahlung des Krankengeldes führen kann.