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- Kategorie: Gematik
Wem gehört die Gematik GmbH?
Die Gesellschafter der gematik sind das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundesärztekammer (BÄK), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), der Deutsche Apothekerverband (DAV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV-SV), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV).
Das Bundesministerium für Gesundheit hält 51% der Gesellschafteranteile. Der GKV-Spitzenverband mit 22,05% der Anteile finanziert die Arbeit der gematik zu 93 Prozent mit einem Betrag in Höhe von 1,50 Euro pro Jahr je Mitglied der Gesetzlichen Krankenversicherung (§ 316 Absatz 1 Satz 1 SGB V). Der Verband der Privaten Krankenversicherung trägt 7 Prozent der Finanzierung. Das Bundesministerium für Gesundheit hat diesen Betrag entsprechend dem Finanzbedarf (Mittelbedarf) der gematik und unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit in den letzten Jahren durch die Rechtsverordnung jeweils angepasst. So wurde für das Jahr 2019 die Finanzierung durch die Verordnung zur Anpassung des Betrags zur Finanzierung der „Gesellschaft für Telematik“ für das Jahr 2019 (TeleFinV 2019) auf 0,65 Euro je Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung reduziert.
Die anderen 24,5% der Gesellschafteranteile verteilen sich auf die Spitzenorganisationen der Leistungserbringer.
Für Entscheidungen ist eine gesetzlich vorgeschriebene Mehrheit von 51% nötig.
Was macht die Gematik?
Die gematik, gegründet im Januar 2005, hat die Einführung, Pflege und Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitskarte zur Aufgabe. Hierfür soll die gematik die übergreifenden IT-Standards für den Aufbau und den Betrieb der gemeinsamen Kommunikations-Infrastruktur aller Beteiligten im Gesundheitswesen entwickeln.
Die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (gematik) ist ein Unternehmen, das im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigungen tätig ist. Die primären Aufgaben der gematik umfassen die Entwicklung, Einführung und den Betrieb der telematischen Infrastruktur im deutschen Gesundheitswesen. Dazu gehören unter anderem:
- Entwicklung und Bereitstellung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK): Die gematik ist verantwortlich für die technische Umsetzung der eGK, die als zentrales Instrument zur Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens dient. Die eGK speichert unter anderem Basisdaten der Versicherten, wie Name, Geburtsdatum und Versichertenstatus.
- Betrieb und Wartung des Konnektors: Der Konnektor ist das zentrale Element der telematischen Infrastruktur und dient als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen. Die gematik ist verantwortlich für den Betrieb und die Wartung des Konnektors sowie für die Entwicklung und Aktualisierung der dafür benötigten Software.
- Einführung und Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte (ePA): Die gematik ist verantwortlich für die Entwicklung und Einführung der ePA, die es Versicherten ermöglicht, ihre medizinischen Daten digital zu speichern und zu verwalten. Die gematik arbeitet eng mit den Leistungserbringern und den Patienten zusammen, um die Anforderungen an die ePA zu definieren und kontinuierlich zu verbessern.
- Sicherstellung der Interoperabilität: Die gematik sorgt dafür, dass die verschiedenen Systeme und Anwendungen im Gesundheitswesen miteinander kommunizieren können. Dazu gehören unter anderem die Standards und Spezifikationen, die die gematik entwickelt und veröffentlicht.
- Datensicherheit und Datenschutz: Die gematik stellt sicher, dass die telematischen Systeme im Gesundheitswesen hohen Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz genügen. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung von technischen und organisatorischen Maßnahmen zum Schutz der Daten und die Zusammenarbeit mit Datenschutzbehörden.
Wer finanziert die Gematik?
Die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (gematik) wird gemäß § 291a Abs. 7 SGB V durch die gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen finanziert. Die Finanzierung erfolgt über einen von den Krankenkassen und den Kassenärztlichen Bundesvereinigungen gemeinsam getragenen Fonds, der von der gematik verwaltet wird.
Die Kosten für die Entwicklung, den Betrieb und die Wartung der telematischen Infrastruktur werden aus diesem Fonds finanziert. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung und Bereitstellung der elektronischen Gesundheitskarte, des Konnektors und der elektronischen Patientenakte sowie die Einführung von weiteren digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen.
Die Finanzierung erfolgt auf Basis eines festgelegten Budgets, das von den Krankenkassen und den Kassenärztlichen Bundesvereinigungen gemeinsam beschlossen wird. Die gematik ist verpflichtet, die Finanzmittel wirtschaftlich und sparsam einzusetzen und regelmäßig über die Verwendung der Mittel zu berichten.