Die digitale Gesundheits-ID (eID)

Gesundheits-ID (eID)Ein Meilenstein für das Gesundheitswesen oder doch ein Fluch?

Die digitale Gesundheits-ID (eID) ist ein innovatives Konzept, das die Art und Weise, wie Patienten und Patientinnen im Gesundheitswesen identifiziert werden, grundlegend verändern soll. Im Gesundheitswesen werden zukünftig digitale Identitäten als Alternative zu den herkömmlichen Gesundheitskarten (eGK) eingesetzt. Diese digitalen Identitäten ermöglichen Versicherten einen kartenlosen Zugang zu allen Anwendungen der Telematikinfrastruktur (TI). Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur TI 2.0 – einer Zukunft, die unabhängig von physischen Karten und Hardware ist. Mit den digitalen Identitäten können Versicherte sich über ihr Smartphone in Apps wie dem E-Rezept oder der elektronischen Patientenakte einloggen.

Ab dem 1. Januar 2024 bieten Krankenkassen ihren Versicherten auf Wunsch eine digitale Identität in Form einer Gesundheits-ID an. Die gematik hat eine entsprechende Spezifikation für digitale Identitäten veröffentlicht, die den Krankenkassen als Grundlage dient, um diese zu entwickeln. Die Nutzung der Gesundheits-ID bleibt für Anwender:innen freiwillig. Ziel ist es, den Zugang zu Online-Gesundheitsanwendungen zu erleichtern und die Nutzung über das Smartphone intuitiver zu gestalten. In Zukunft können sich Versicherte über ihr Smartphone in Apps wie dem E-Rezept oder der elektronischen Patientenakte einloggen – ähnlich wie beim Zugang zum Bankkonto, dem Login zum Twitter-Account oder dem Entsperren des Smartphones.

Hier sind die wichtigsten Informationen im Überblick:

Was ist die eID?

  • Die eID ist eine digitale Identität, die anstelle der herkömmlichen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) verwendet wird.
  • Sie ermöglicht den Zugang zu E-Health-Anwendungen wie dem eRezept oder der elektronischen Patientenakte (ePA).

Wo findet die eID Verwendung?

  • In Arztpraxen und Krankenhäusern: Patienten und Patientinnen können sich mit ihrer eID einloggen, um auf ihre Gesundheitsdaten zuzugreifen.
  • Bei E-Health-Anwendungen: Die eID erleichtert den Zugang zu digitalen Gesundheitsdiensten über das Smartphone.

Vorteile der eID:

  • Bequemer Zugang: Einloggen mit der eID soll so einfach sein wie das Abrufen des Bankkontos.
  • Sicherheit: Eine 2-Faktor-Authentifizierung schützt vor Missbrauch.
  • Zukunftsfähigkeit: Die eID ist ein Schritt in Richtung kartenunabhängiger Telematikinfrastruktur.

Nachteile der eID:

  • Akzeptanz: Nicht alle Patienten sind mit digitalen Lösungen vertraut.
  • Datenschutzbedenken: Die Nutzung biometrischer Daten könnte kontrovers sein.
  • Umstellungsaufwand: Ärzte und Patienten müssen sich an die neue Technologie gewöhnen.

Die Einführung der eID steht im Zusammenhang mit der europäischen digitalen Identität (eID), die EU-weit genutzt werden soll. Es soll ein Schritt in Richtung effizienterer  Gesundheitsversorgung werden.

Zukunft der eID:

Die eIDAS 2.0-Verordnung, auch als European Digital Identity Framework bekannt, soll die Unzulänglichkeiten der ursprünglichen eIDAS-Verordnung beheben und den europäischen Vertrauensraum vertiefen. Hier sind einige Ziele und Inhalte:

  1. European Digital Identity Wallet (EUDIW):
  • Alle Mitgliedsstaaten müssen ihren Bürgern und Bürgerinnen sowie juristischen Personen eID-Wallets bereitstellen und diese untereinander anerkennen.
  • Bürger können sich damit online für privatwirtschaftliche und Verwaltungsdienstleistungen authentifizieren.
  • Andere digitale Berechtigungsnachweise wie Führerscheine oder Ausbildungszeugnisse können ebenfalls in der Wallet gespeichert und geteilt werden.
  1. Interoperabilität und Sicherheit:
  • Die Novellierung legt Vorgaben zur Interoperabilität, zum Datenschutz und zur Sicherheit der Wallets fest.

Die eIDAS 2.0 setzt einen Meilenstein für sichere, selbstbestimmte Identifizierung im digitalen Raum und profitiert vom gesamten europäischen Binnenmarkt

 

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